Mit dem Schreiben dieses Newsletters bin ich gerade etwas überfordert. Es prasseln so viele Gedanken auf mich ein, dass ich nicht weiss wofür ich mich entscheiden soll. Es gibt so viele Themen über die ich gerne schreiben möchte. In mir ist ein solches durcheinander und wenn ich in die Welt schaue, weiss ich woher diese Unruhe kommt. Ich vertraue aber darauf, dass ich, alleine durch das Schreiben, zur Ruhe komme und dich mit meinen Worten erreichen kann.
Es ist ja nicht verwunderlich, dass es so viele Themen gibt, über die ich schreiben könnte. Alles ist in der Veränderung. Ich möchte aber nicht über Covid-19 schreiben, denn da wieder spricht sich so vieles, dass ich für mich selbst eine Wahrheit finden musste, um damit klar zu kommen. Ich komme aber nicht drum herum, dich um etwas zu bitten. Übernimm bitte Verantwortung! Nicht nur für dich, auch für deine Mitmenschen. Auch wenn du anderer Meinung bist, wie auch immer die aussieht, akzeptiere auch die Meinung deiner Mitmenschen. Jeder von uns ist anders und geht auch anders damit um. Wenn wir uns gegenseitig ausspielen und verurteilen, wird diese Krise nie vorbei sein. Ausserdem ist das Verurteilen von Menschen, die anders sind und anders denken, ein alltägliches Problem. Es fängt im Kindergarten an und hört über alle Altersklassen nie auf. Warum ist das so? Ist es Eifersucht? Ist es die eigene Unzufriedenheit? Ist es angst? Ich müsste lügen wenn ich sage, dass ich nie über jemanden Urteile. Wenn ich es tue, bin ich nicht bei mir selbst, habe vor etwas Angst, fühle ich mich klein (wie früher als Kind) bin undankbar oder überfordert. Früher habe ich diesen Groll noch lange gepflegt, heute hinterfrage ich meine Reaktion, finde heraus wo ich noch etwas zu klären und zu lösen habe. Oft reicht es, wenn mir bewusst wird welche Gedanken mich begleiten. Es hilft zu verstehen, dass dieses Urteil, welches ich über die andere Person gefällt habe, auch ein Urteil über mich selbst ist.
Was mich trifft, betrifft mich. Dieser Satz hat mir vor Jahren die Augen geöffnet. Andere Menschen zu akzeptieren ist auch ein Akt der Selbstliebe. Verurteile ich jemand anderen, verurteile ich indirekt auch mich selbst. Denn das Unterbewusstsein kann dies nicht unterscheiden. Also hören wir doch am besten damit auf und tun uns damit selbst einen Gefallen. Ich weiss, das ist ein harter Brocken. Auch ich habe mich am Anfang dagegen gewehrt. Es war einfacher, für meine Situation einen Schuldigen zu haben, als mich selbst im Spiegel zu betrachten, bei mir selbst hinzusehen. Zeit nehmen für sich selbst, sich mit Ängsten, Trauer, Wut, Unsicherheit und Eifersucht auseinander zusetzen, kann sehr schmerzhaft sein. Es ist nicht einfach, aber es wird immer einfacher und vor allem lohnt es sich. Mit jedem Mal ist der Rucksack etwas leichter und die Wanderung durchs Leben macht viel mehr Freude.
Über dieses Thema wollte ich ursprünglich gar nicht schreiben, weil es schwer ist zu verstehen, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und alles im Leben einen Grund hat. Weil es schwer ist zu verstehen, dass jeder nicht nur Opfer, sondern gleichzeitig auch Täter ist. Weil es schwer ist zu verstehen, dass wir mit unseren Gedanken das Leben beeinflussen.
Wenn ich von Herzen schreibe und mein Kopf mal etwas ruhenlasse, kann es passieren, dass der Text anders wird als gedacht. Dann soll es so sein und auch dies hat seinen Grund. Vielleicht habe ich dich jetzt an einemwunden Punkt erwischt, vielleicht bist du jetzt gerade etwas sauer auf mich. Gut so, denn das ist der erste Schritt in die Veränderung. Wenn es dich trifft, betrifft es dich!
Du bist nicht alleine und jede Wanderung beginnt mit dem ersten Schritt. Wenn wir wollen, dass sich im Grossen alles zum Guten wendet, müssen wir bei uns „im Kleinen“ anfangen. Es ist Zeit in deinem Leben aufzuräumen, Konflikte zu klären, alte Wunden zu heilen. Schaffst du das nicht alleine, hole dir Hilfe, lass dich begleiten. Investiere in dich selbst, weil du es dir wert bist!
05.08.2020
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