Geschenke des Lebens, das Leben als Geschenk

Schon bald ist es zwei Jahre her, seit ich mich auf diesem Weg bei dir gemeldet habe. Du weisst sicher, dass wir in einer Zeit der Veränderung leben und wir manchmal ziemlich herausgefordert werden. Die letzten zwei Jahre waren für mich gefühlt eine Wiederholung meines ganzen Lebens. Von Mobbing, Ablehnung, Kindheitsthemen über finanzielle Schwierigkeiten und depressiven Verstimmungen habe ich alles nochmals mitgemacht. Aber und dies ist ein grosses ABER, ich ging ganz anders damit um und dies weil ich es bewusst nochmals erlebt und transformiert habe.

Dazu ein ganz kleines Beispiel, es gab einen Moment mit einem Menschen der mit meiner Kindheit überhaupt nichts zu tun hatte. Diese verhielt sich so wie mein Vater oft war. Als Kind sehr unlustige Momente, jetzt natürlich auch. Der grosse Unterschied zu früher: Ich habe erkannt, dass ich in die Rolle der kleinen Brigitte geschlüpft bin und konnte es aber sogleich wieder auffangen. Jetzt bin ich erwachsen und kann selbst entscheiden, was diese Situation mit mir macht und stand für mich selbst ein. Eine echt coole Erkenntnis! Das kannst du auch schaffen und wenn du möchtest bin ich gerne in einem Gespräch für dich da.

Da dieses Mail dein Postfach erreicht, kennst du mich sicher schon ein bisschen und weisst, dass ich in allem was schmerzt, was mich herausfordert und schwierig ist, das Positive suche und erkennen möchte welches Geschenk diese Situation für mich bereit hält. Ich weiss das hört sich seltsam an. Lass es mich mit einer Geschichte erklären.

Ende Januar wurde meine Mutter an einem Samstagabend notfallmässig ins Spital eingeliefert und musste sofort operiert werden. Die Nachricht vom Notfallarzt war erschreckend. Für ein besseres Verständnis, meine Mutter war sehr krank, verbrachte in den letzten zwölf Jahren immer wieder viel Zeit im Krankenhaus.

Nach etwa zehn Tagen kamen wir nicht Drumherum gemeinsam zu entscheiden wie es weiter gehen soll. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder das Bein amputieren (ohne wirkliche Aussicht auf Besserung) oder den Palliativen Weg um zu sterben. In langen Gesprächen mit meiner Mutter und dem Arzt hat sie sich für den palliativen Weg entschieden. Die offene und ehrliche Aufklärung des Arztes war sicherlich mit ein Teil für diese Entscheidung. Meine Mutter war da noch sehr klar im Kopf und sagte: Ich möchte ohne Schmerzen sterben dürfen.

Das waren die intensivsten Tage meines Lebens! Dieser Prozess hat sich, aus verschiedenen Gründen herausgezögert und schlussendlich nochmals fünf Wochen gedauert. Dass dies kein leichter Weg war, muss ich dir nicht sagen, eine tränenreiche Zeit. Es gab in diesen Wochen aber ganz viele Geschenke, für meine Mutter und auch für mich. In den vielen Gesprächen hat sie erwähnt, sich vor dem sterben zu fürchten. Da ich mit den Engelsymbolen von Ingrid Auer© arbeite, legte ich für meine Mutter einen Sterbebegleitungskreis mit den Symbolen. Jeden Tag hat das Licht einer Kerze ihren Weg begleitet. Ein paar Tage später habe ich sie besucht und angeschaut. Da war nur noch Ruhe, Vertrauen und Entspannung in ihrem Gesicht. Ich sagte zu ihr: „Du hast deine Situation akzeptiert und deine Angst vor dem Sterben ist weg, oder?“

Ihre Antwort: „Ja ich bin bereit zu gehen.“ Das war für mich das grösste Geschenk! Hört sich komisch an oder? Aber es war so. Ich wusste von dem Moment an, dass wir nicht mehr viel Zeit zusammen haben. Es war mir ein Anliegen ihr diese Zeit noch so schön, wie es im Krankenhaus überhaupt möglich war, zu gestalten. Wir haben viel gelacht, gesungen und sie hat jedes Mal ihren heissgeliebten Kaffee aus dem Restaurant genossen. Ihren letzten Satz den sie zu mir gesagt hat war: „Wow Brigitte, hast du warme Hände!“ Ein unvergesslicher Moment und viele die schon bei mir in der Massage waren verstehen diesen Satz.

Ich möchte nicht länger werden was den Sterbeprozess meiner Mutter betrifft. Lieber erzähle ich dir von den Geschenken! Zum einen habe ich eine Stärke entwickelt, die auch für mich unglaublich war. Natürlich habe ich meine lieben Helfer aus der geistigen Welt um Unterstützung gebeten. Meine Freunde, aber auch Menschen denen ich in der Zeit begegnet bin haben mich „getragen“, waren für mich da. So viele wunderschöne Begegnungen, mit Ärzten, dem Pflegepersonal, fremden Menschen im Lift und der Seelsorge vom Spital. Menschen auf Ämtern die ich in dieser Situation kontaktieren musste unterstützen mich auf eine wundervolle Weise. In der Zeit der Trauer bekam ich so vieles geschenkt wofür ich unendlich dankbar bin.

Wie du siehst hat alles zwei Seiten, dies zu erkennen ist so wertvoll und hilfreich. Wenn jemand mitten in einer Krise steckt, krank ist und nicht mehr weiter weiss, ist es klar schwierig das Gute darin zu sehen. Es stellt sich einfach die Frage warum viele Menschen in solchen Situation keine Hilfe suchen und alles alleine mit sich ausmachen wollen.

Ein Gespräch von Herz zu Herz kann Klarheit bringen. Dir helfen die Lösung die du schon in dir hast zu erkennen. Die Veränderung die wir uns im Aussen wünschen, darf erst im Innen, in uns selbst geschehen. Du kannst niemanden verändern, nur dich selbst und deine Einstellung zur Situation und zu den betroffenen Menschen. Sie sind ein Spiegel für dich und wiederum ein Geschenk.

Das Leben ist voller Wunder, voller Liebe und voller Kraft. Nimm es bewusst wahr und du wirst selbst erkennen wie Lichtvoll es ist.

Das Leben ist ein Geschenk!

29.05.2023

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